Auf dem Avers dieser Goldkrone ist ein Blumenkreuz abgebildet und am Ende jedes Kreuzarmes je eine Krone. Die Legende MONETA AVRIA KAVFBEIRENSI(S) gibt das Edelmetall Gold und den Prägeort Kaufbeuren an.
Im deutschen Raum geprägte Goldkronen sind ungewöhnlich. Das Nominal der Goldkrone wurden erstmals 1339 unter König Philipp VI. von Frankreich geprägt, verbreitete sich dann nach Spanien, Italien, die Schweiz und eben Kaufbeuren, wie u.a. dieses Stück zeigt. Dabei wurden allerdings andere Münzbilder verwendet als in Frankreich. So ungewöhnlich deutsche Prägungen von Goldkronen auch waren, zirkulierte dieses Nominal durch den Handel rege im 16. Jahrhundert im deutschen Raum. Die Stadt Kaufbeuren nahm sich eben eine solche italienische Goldkrone zum Vorbild dieser Prägung: Das Münzbild von Avers wie Revers ist detailgetreu dem Scudo d’oro bzw. Escudo d’oro (spanische Bezeichnung) aus dem damals spanischen Neapel nachempfunden. Die Legende des Avers nennt natürlich die Stadt Kaufbeuren als Münzmeister dieser Prägung und statt dem Stadtwappen Neapels befindet sich in der Umschrift des Revers das von Kaufbeuren. Geprägt wurden die Goldkronen von Kaufbeuren in den Jahren 1545, 1547 und 1548.
Der Revers zeigt – entsprechend dem gerade genannten Vorbild aus Neapel – einen bekrönten Doppeladler, der mit dem vielfeldrigen kaiserlichen Wappenschild des Kaisers Karls V. belegt ist. Im Wappenzwickel befindet sich das Münzmeisterzeichen. Die Legende nennt seinen Kaisertitel: CAROLVS V RO(MANORVM) IMP(ERATOR) SEM(PER) AVGV(STVS). Diese Umschrift ist durch das Stadtwappen Kaufbeurens unterteilt: Gespalten, vorne am Spalt ein halber Adler, hinten ein von zwei sechsstrahligen Sternen beseiteter Schrägbalken.